Anthroposophische Gesellschaft
Ludwig-Uhland-Zweig Tübingen
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Die Größe des Christentums

Das Christentum ist von unendlicher Fülle und von unendlichem Reichtum; aber die Menschen waren nicht immer von unendlicher Fülle und Reichtum in den Jahrhunderten, in denen das Christentum zuerst verkündet werden musste. Welche Vermessenheit wäre es, heute zu sagen: Die Menschheit ist schon reif, das Christentum zu verstehen in seiner unendlichen Fülle und seiner unendlichen Größe ! – Einzig und allein das ist die wahre christliche Demut, welche sagt: Der Umfang der christlichen Weisheit ist ein unendlicher, aber die Aufnahmefähigkeit der Menschen für diese Weisheit war zunächst eine beschränkte, aber sie wird immer vollkommener und reifer werden.

Schauen wir hin auf die ersten christlichen Jahrhunderte, ja bis sogar in unsere Zeit hinauf. Ein großer, gewaltiger Impuls, der größte, der während der Erdenentwicklung der Menschheit gegeben worden ist, ist mit dem Christus-Impuls gegeben worden. Das kann sich jeder, der die Erdenevolution in ihren Grundgesetzen erkennen lernt, zum Bewusstsein bringen. Aber eines sollte dabei nicht vergessen werden: Das wenigste von dem, was der Christus-Impuls enthält, ist heute schon verstanden.

……..

Damit die Tat auf Golgatha geschehen konnte, damit dieser Sieg über den Tod erreicht werden konnte, musste der Christus selber in dieses Erdenleben herabsteigen, und zwar musste er es, um etwas zu vollbringen, was nur auf unserer Erde erfahren und erlebt werden kann. Deshalb ist der Christus auf die Erde herabgekommen, weil die Kraft der Tat des Mysteriums von Golgatha wirken musste auf die Menschen im physischen Leibe. Daher kann auch nur auf Menschen im physischen Leibe zunächst die Christus-Kraft wirken. Und wenn der Mensch im physischen Leibe die Kraft des Mysteriums von Golgatha empfangen hat, dann kann dieser Impuls weiterwirken, wenn der Mensch durch die Pforte des Todes geht. Aber nur so viel, als der Mensch im Leben zwischen Geburt und Tod von dem Christus-Impuls aufgenommen hat, wird sich durch diesen Impuls bei ihm vervollkommnen.

 

Zitat aus einem Vortrag, der am 15.5.1910 (Pfingstsonntag) in Hamburg gehalten wurde.
Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe, Band 118 - Text  9.1                          

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